
Weiterer Preisanstieg: Eine Kugel Eis kostet im Schnitt 1,81€
Die Natur erwacht, die ersten warmen Frühlingstage liegen bereits hinter uns. Damit steigt auch das Verlangen nach einer leckeren Portion Eis. Doch wie viel kostet momentan überhaupt eine Kugel Eis in den verschiedenen Regionen Deutschlands? Wir haben uns umgehört und servieren euch hier die aktuellen Preise pro Kugel Eis für die Saison 2025 im großen Städtevergleich und blicken auch auf die Vorjahre zurück. Außerdem wagen wir einen Blick nach Österreich und in die Schweiz.
- Eis, die beliebte süße Sünde der Deutschen
- Kugeleis-Preis-Champion 2025: In Halle an der Saale gibt es das günstigste Eis
- Das teuerste Eis gibt es nicht mehr in München
- Eine Kugel Eis kostet 2025 im Schnitt 1,81 € in Deutschland
- 5,2% Preissteigerung gegenüber 2024
- In 30 Städten wurde das Eis teurer
- Klassische Eissorten immer noch am beliebtesten
- Schweizer und österreichisches Eis teurer
- Trotz steigender Preise: Kugeleis bleibt Kassenschlager
Eis, die beliebte süße Sünde der Deutschen
Mhh, beim Gedanken an eine leckere Kugel Eis läuft den meisten von uns das Wasser im Mund zusammen. Egal, ob Klassiker wie Schokolade und Vanille oder ausgefallene Eiskreationen: Wir lieben Eis und der Besuch einer Eisdiele gehört in der warmen Jahreszeit zu einem beliebten Ausflugsziel. So ist es auch nicht verwunderlich, dass jede*r Deutsche im Schnitt etwa acht Liter Speiseeis pro Jahr verzehrt, was ca. 100 Eiskugeln entspricht. In den Innenstädten und Tourismusregionen Deutschlands werden uns unzählige Möglichkeiten auf ein schnelles Eis to go geboten, wenngleich die Anzahl der Eisdielen in den letzten Jahren leicht abnahm. Wir haben uns 60 deutsche Großstädte und Urlaubsorte herausgepickt und bei insgesamt 176 Eisdielen und Eiscafés angerufen. Hier verraten wir euch nun, wie teuer eine Kugel Eis 2025 in deiner Region ist.
Kugeleis-Preis-Champion 2025: In Halle an der Saale gibt es das günstigste Eis
Der neue Eis-Preis-Champion 2025 kommt aus Sachsen-Anhalt: 1,43 € wird im Schnitt für eine Kugel Eis in Halle/Saale fällig. Damit löst die ostdeutsche Großstadt Bochum ab, das sich nun mit 1,50 € und Essen sowie Wuppertal auf dem geteilten dritten Rang wiederfindet. Die nordrhein-westfälische Stadt Dortmund rangiert mit 1,47 € auf dem 2. Rang (wie im Vorjahr). Zum Vergleich: Im ersten Jahr unserer Befragung, 2022, gab es die günstigsten Eiskugeln in Wuppertal, damals noch für 1,20 € im Schnitt.
Es zeigt sich aber auch in diesem Jahr, trotz Halles Spitzenposition, dass besonders die Städte im Ruhrpott erneut sehr weit oben im Ranking stehen.
Das teuerste Eis gibt es nicht mehr in München
Die Eisdielen der bayrischen Landeshauptstadt waren seit Beginn unserer Befragung 2022 in jedem Jahr im Durchschnitt die teuersten. Doch das ist 2025 nicht mehr der Fall. Die neu befragten Eisdielen in den Urlaubsorten Sylt und St. Peter Ording verlangen von Tourist*innen (und Einheimischen) 2,50 € bzw. 2,30 € pro Kugel. Mit Blick auf die Städte, die wir bereits in den Vorjahren befragt haben, rangiert nun allerdings die Bundeshauptstadt Berlin mit 2,17 € pro Kugel noch vor München, wo Eisliebhaber*innen aber immer noch stolze 2,10 € pro Kugel berappen müssen. In Berlin wurde damit die Eiskugel seit 2022 im Schnitt ca. 63 Cent teurer. Anders ausgedrückt: 41% Preisanstieg in 4 Jahren! Weitere Städte, die im Schnitt mehr als 2 € für eine Portion der leckeren Erfrischung verlangen und somit in den Flop-10 des Eis-Rankings landen: Hannover (2,07 €, höchster Preisanstieg aller Städte: +30 Cent zum Vorjahr), Stuttgart, Münster, Aachen (je 2,03 €), Nürnberg, Chemnitz, Göttingen und Binz (je 2 € pro Kugel Eis).
Wer also beispielsweise zwei Kugeln Eis für den durchschnittlichen Berliner Preis bestellt, erhält in Halle (Saale) eine Kugel mehr. Bei einem Familienausflug mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern können in den teuersten Touristenregionen und Großstädten des Landes somit schnell 20 € zusammenkommen, wenn jeder ein paar verschiedene Sorten der kühlen Erfrischung probieren möchte.
Eine Kugel Eis kostet 2025 im Schnitt 1,81 € in Deutschland
Zählen wir alle Werte der 176 befragten Eisdielen und Eiscafés zusammen, so ergibt sich ein Durchschnitts-Eispreis von 1,81 €. Die günstigste Kugel Eis kostete 1 € (!), die teuerste mit 3 € das dreifache. Ganze 45 befragte Unternehmen gaben einen Preis von 2 € an, 37 wollen 1,80 € pro Kugel und 31 weitere Eisdielen 1,70 €. In insgesamt 57 Eisdielen muss der oder die begierige Kund*in mittlerweile für eine Kugel Eis 2 € oder mehr löhnen. Die hohen Preisunterschiede sind auf verschiedene Gründe zurückzuführen: Zum einen dürfte die Region eine Rolle spielen und damit zusammenhängend die Miete für die Cafés inkl. der Betriebskosten, zum anderen, woher die Zutaten bezogen werden und ob das Eis selbst hergestellt wird. Die erneuten Preisanpassungen nach oben entstehen den Eiscafé-Besitzer*innen zufolge zum Teil aufgrund weiter gestiegener Produktionskosten und den allgemein hohen Preisen für Milch und Co. Nicht jede Eisdiele gibt die Mehrkosten jedoch 1:1 an die Kund*innen weiter und versucht im Sinne seiner Kundschaft einen vernünftigen Preis anzubieten. Letztlich dürfte sich die hohe Preisspanne zwischen 1 € und 3 € für eine Kugel auch in der Portionsgröße widerspiegeln.
5,2% Preissteigerung gegenüber 2024
Im letzten Jahr lag der Durchschnittspreis pro Kugel Eis bei 1,72 €. Damit entspricht der diesjährige Mehrpreis von 9 Cent einer Steigerung von ca. 5,2%. Im vergangenen Jahr betrug die Preissteigerung noch 6,2% (2023 kostete die Kugel im Schnitt 1,62 €). Steigende Energie- und Produktionskosten, sowie gestiegene Preise für Milch und Co., machten sich nach Beginn des Ukraine-Krieges 2022 schnell und deutlich bemerkbar. Aber auch Kakao wird immer teurer. Die Inflation hat sich mittlerweile abgeschwächt, aber selbst die geringeren Preisanstiege von Jahr zu Jahr sind mittlerweile dennoch zur Normalität geworden. Inwieweit das die Kund*innen akzeptieren, wird der bevorstehende Frühling und Sommer zeigen. Vermutlich werden die Schlangen an den Eisdielen ähnlich lang sein wie in den vergangenen Jahren, doch dürfte ob der hohen Preise bei manch einem eine Kugel weniger in der Waffel landen.
In 30 Städten wurde das Eis teurer
Betrachten wir die Preise in allen 41 Städten, die wir bereits 2023 für unsere Umfrage berücksichtigt haben, so zeigt sich, dass in 30 die Eispreise gestiegen sind. Besonders deutlich war der Anstieg in Hannover, wo es von 1,77 € auf 2,07 € hochging (+ 17%). Interessant, dass Hannover im letzten Jahr zu den wenigen Städten zählte, in denen der Eispreis im Vorjahresvergleich fiel. Münster (+ 26 Cent / + 14,7%) legte auch ordentlich zu und katapultierte sich in die Top-10 der teuersten Städte. Auch in Berlin stieg der Preis stark an: im Schnitt werden 24 Cent für eine Kugel mehr fällig, was einen prozentualen Anstieg zum Vorjahr von knapp 12,5% entspricht.
Doch in wenigen Städten sieht es anders aus. In München, Dresden, Frankfurt a. Main und beim Eis-Preis-Champion Halle (Saale) gingen die Preise leicht runter. Zugegeben, es handelt sich dabei nur um wenige Cent (2 bis 10, je nach Stadt). Das wirft dennoch die Frage auf: Haben die Eiscafé-Besitzer*innen hier auf die sinkende Nachfrage oder den lauter werdenden Unmut für die hohen Preise reagiert?
Wem eine Kugel Eis an der Eisdiele um die Ecke zu teuer ist, hat immer noch die Möglichkeit sein Eis im Supermarkt oder bei spezialisierten Händlern zu kaufen. Mit einem Eismann Gutschein oder unserem bofrost Rabattcode spart man beim Kauf sogar extra. Auf die Menge gerechnet liegt man hier oft unter den Preisen in Eiscafés, hat aber natürlich nicht das Erlebnis wie beim Eisessen um die Ecke.
Klassische Eissorten immer noch am beliebtesten
Die Preise kennen wir jetzt, aber welche Sorte landet bei den Kund*innen am häufigsten in der Eiswaffel? Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Das zeigt sich auch bei den beliebtesten Eissorten der Deutschen. Gefragt sind vor allem die Klassiker Vanille, Pistazie (in den allermeisten Eisdielen teurer als eine herkömmliche Eissorte), Joghurt, Stracciatella und sämtliche Schokovariationen, aber auch ausgefallenere Eissorten wie Erdbeer-Basilikum, Orange-Bitterlemon, Cheesecake oder Joghurt-Lavendel werden häufig geordert. Je wärmer es ist, so einige Eiscafé-Besitzer*innen, desto größer wird das Verlangen nach fruchtigen Eissorten. An kühleren Tagen liegt dagegen schokoladiges Eis vorn. Begehrt sind auch vegane Eissorten, für die allerdings meist etwas höhere Preise verlangt werden.
Schweizer und österreichisches Eis teurer
In diesem Jahr haben wir zum ersten Mal auch einen Blick in unsere beiden südlichen Nachbarländer Österreich und Schweiz geworfen. Wir wissen durch unsere Erhebung nun ziemlich gut und genau, wie teuer Eiskugeln in Deutschland sind. Doch wo liegen wir damit im Vergleich zu den beiden Alpenstaaten?
In Österreich befragten wir in den fünf größten Städten verschiedene Eiscafés. 14 der 15 befragten Cafés verlangen mehr als 2 € pro Kugel, was im Vergleich zu Deutschland schon erahnen lässt, dass der Durchschnittspreis höher ist. Im Schnitt errechneten wir 2,22 € pro Kugel Eis, die Einwohner*innen und Urlaubende berappen müssen. Am teuersten ist das Eis in Graz, wo 2,37 € pro Kugel verlangt werden. Es folgt Linz mit 2,30 €. Wiener Eiskugeln kosten 2,27 €. Die grenznahen Städte Innsbruck (2,17 €) und Salzburg (2 €) orientieren sich schon eher an den deutschen Preisen.
Blicken wir in die Schweiz, wird es etwas komplizierter. Denn dort gibt es keinen Preis pro Kugel. Mehrheitlich wiesen uns die Eiscafébesitzer*innen darauf hin, dass sie Portionen anbieten. Diese umfassen meist 1-3 Kugeln Eis unterschiedlicher Größen. Im Schnitt kostete die Portion Eis in den zehn befragten Städten der Schweiz 4,19 Schweizer Franken (umgerechnet ca. 4,50 €). Am preisintensivsten ist die süße Speise im Süden des Landes. In Genf werden pro Portion im Schnitt 5,07 Schweizer Franken fällig, in Luzern sind es 5,03 Schweizer Franken. Es folgen Basel mit 4,85 sowie Lausane mit 4,83 Schweizer Franken. Günstiger ist es in Grenznähe zu Deutschland: Schaffhausener Eisdielen verlangen 3 Schweizer Franken, in der Hauptstadt Zürich sind es 3,90. Eine Vergleichbarkeit zu den deutschen und österreichischen Preisen ist aber aufgrund der Portionspreise nicht wirklich möglich. Vermutlich dürfte das Eisvergnügen in der Schweiz aber teurer sein als in den beiden anderen Ländern.
Trotz steigender Preise: Kugeleis bleibt Kassenschlager
Zwar dürfte den meisten Kund*innen der gestiegene Preis für Eis nicht schmecken, doch muss auch das Eismacher-Handwerk wie bereits erwähnt auf die allgemein steigenden Preise sowie díe höheren Produktionskosten reagieren. Zumindest waren die Preissteigerungen in diesem Jahr häufig moderat. Wir rechnen daher mit gutem Absatz für die zahlreichen Eisdielen hierzulande, wenn schon bald das Wetter wieder mitspielt. Und seien wir mal ehrlich: Für ein selbst hergestelltes Eis in der Waffel gibt man doch lieber noch ein paar Cent mehr aus, als für ein verpacktes Stieleis aus Massenproduktion, oder? Also lasst euch den Frühling und Sommer trotz steigender Eispreise schmecken!
Infografik Eispreise Deutschland
