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In welchen deutschen Großstädten sind die Kosten für den Nahverkehr gestiegen?

In welchen deutschen Großstädten sind die Kosten für den Nahverkehr gestiegen?
Der große ÖPNV-Preisvergleich 2024

Johanna
Von: Johanna | zuletzt aktualisiert: 09.04.2024 | Lesedauer: 8 Minuten

In vielen deutschen Städten pulsiert das urbane Leben und der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) spielt dabei eine wichtige Rolle. Egal, ob du zur Arbeit pendelst, die Stadt erkundest oder einfach nur von A nach B kommen möchtest: Der ÖPNV ist nicht nur die bequemste Art der Fortbewegung innerhalb der Städte, sondern oft auch die nachhaltigste und günstigste Option. Doch wie unterscheiden sich die Kosten für öffentliche Verkehrsmittel in den verschiedenen Städten? Gibt es eine Stadt, die besonders günstig und damit ein perfektes Ausflugsziel für dich als Schnäppchenjäger*in ist? Welche Stadt belastet deinen Geldbeutel besonders? Und wie hat sich der Preis im Vergleich zum Jahr 2023 entwickelt? Wir tauchen tief in den Dschungel der ÖPNV-Tarife ein und werfen einen Blick auf die Preise für Einzelfahren, Tages-, Wochen-, Monats- und Jahreskarten in 30 der größten Städte Deutschlands und vergleichen diese mit dem Vorjahr.

Einzeltickets: Perfekt für Gelegenheitsfahrer*innen

Einzeltickets sind perfekt für gelegentliche Fahrten und bieten Flexibilität. Die Preise variieren jedoch von Stadt zu Stadt und je nach Verkehrsbetrieb. Durchschnittlich zahlst du 2024 in deutschen Städten etwa 3,20 € für ein Einzelticket. Das ist ein Anstieg um 5,1 % im Vergleich zum Jahr 2023.

In kleineren Städten, wie Erfurt, Schwerin und Magdeburg zahlt man 2024 den gleichen Preis für ein Einzelticket wie im Vorjahr. Die Preise liegen erfreulich niedrig zwischen 2,50 € und 2,70 €. Das günstigste Einzelticket bekommt man in Kiel für 2,40 €.

Je größer die Städte werden, desto höher sind in der Regel die Kosten der Nahverkehr Tickets für eine Einzelfahrt. Dies lässt sich damit begründen, dass die Streckennetze sich mit zunehmender Stadtgröße auch verlängern. Betrachten wir Berlin, München, Stuttgart und Köln, so schwanken die Preise zwischen 3,50 € und 4,40 €, wobei Berlin die Stadt mit dem teuersten Einzelticket ist. Hier bezahlt man 1,20 € bzw. 37,5% mehr für die Karte im Vergleich zu 2023!

Doch nicht nur die ÖPNV-Preise variieren je nach Stadt und Verkehrsbetrieb stark: Während du mit einem günstigen Einzelticket in Schwerin nur 45 Minuten durch die Stadt fahren kannst, bekommst du in Bremen für 3 € ganze 3 Stunden Fahrvergnügen.

24 Stunden flexibel die Stadt erkunden

Wenn du vorhast, den ganzen Tag lang die Stadt zu erkunden und Sehenswürdigkeiten zu besuchen oder einfach nur flexibel von A nach B gelangen möchtest, sind Tageskarten eine äußert praktische Option. Die Karten bieten dir für meist 24 Stunden Zugang zum öffentlichen Nahverkehr in der Stadt. Die Preise für Tageskarten sind je nach Stadt unterschiedlich hoch, jedoch oft auch eine kostengünstige Wahl, wenn du vorhast, mehrere Fahrten an einem Tag zu unternehmen.

Am günstigsten bekommst du das Ticket in Schwerin für 5 €. In Chemnitz und Münster beläuft sich der Preis auf 5,40 €. In größeren Metropolen wie Berlin, Leipzig und Nürnberg kannst du für 9,20 € bis 11,40 € einen ganzen Tag Bus und Bahn nutzen, wobei du in Nürnberg nicht nur im Stadtbereich, sondern auch in umliegende Orte fahren kannst. Durchschnittlich kommen für den ÖPNV Kosten in Höhe von 7,40 € für eine Tageskarte auf dich zu. Im Vergleich zum Jahr 2023 sind die Preise der Tageskarten um 4,7% gestiegen, wobei Städte wie Dresden, Chemnitz, Stuttgart, Karlsruhe und Bielefeld die Preise nicht verändert haben.

In welcher Stadt ist Bus- und Bahnfahren am günstigsten?

Bequem und kostengünstig: Wochen-, Monats- und Jahreskarten

Für diejenigen, die den ÖPNV regelmäßig nutzen möchten, bieten Wochen-, Monats- und Jahreskarten eine bequeme und oft kostengünstige Lösung. Diese Tickets eignen sich besonders für Pendler, Studierende und alle anderen, die sich langfristig in einer Stadt bewegen möchten.

Wochenkarten sind perfekt für Personen, die von Montag bis Freitag zur Arbeit pendeln oder während eines Aufenthaltes in einer Stadt uneingeschränkt mobil sein möchten. Eine Wochenkarte ermöglicht Fahren für meist 7 aufeinanderfolgende Tage und spart dir Zeit und Geld im Vergleich zum täglichen Kauf von Fahrkarten. Die Preise variieren je nach Stadt und Tarifzone, liegen aber durchschnittlich bei 27,60 €. Obwohl München die Stadt mit den zweitteuersten Einzelkarten ist, sind hier die Wochenkarten besonders günstig. Denn für 21,10 € kannst du eine ganze Woche durch die Stadt fahren. Auch in Kassel, Wiesbaden und Köln gibt es eine Besonderheit: So kannst du sowohl die Wochen-, als auch die Monats- und Jahreskarten in mehreren Zonen nutzen, wodurch diese, bezogen auf die Größe des Streckennetzes, noch günstiger werden. Im Vergleich zu 2023 stieg der Preis durchschnittlich um 4,7%. Aber aufgepasst: Nicht jede Stadt bietet Wochenkarten an. Dazu zählen beispielsweise Chemnitz, Karlsruhe, Düsseldorf und Dortmund. In diesen Städten kannst du aber Monats- oder Jahreskarten kaufen.

Monatskarten sind die praktische Wahl für diejenigen, die längerfristig in einer Stadt leben oder arbeiten. Meist sind sie flexibel vom ersten bis zum letzten Tag des Monats gültig und bieten unbegrenzte Fahrten. In einigen Städten hat sich der ÖPNV dafür entschieden, die Monatskarten bis zum gleichen Kalendertag des Folgemonats laufen zu lassen. Osnabrück und Schwerin bieten hier mit 61,60 € beziehungsweise 50 € die günstigsten Monatstickets an. Am teuersten wird es für dich in Köln. Dort zahlst du 130 € für die Karte, die du jedoch auch in Bonn nutzen kannst und somit ein Ticket für zwei Städte erhältst. Viele Verkehrsbetriebe bieten zudem Abo-Modelle an, mit denen du bei Tickets für Vielfahrer sparen kannst. Durchschnittlich zahlst du im Jahr 2024 für eine Monatskarte 82,65 €, während sie im Vorjahr 77,89 € kostete. Der Preisanstieg beläuft sich hier auf 6,1%.

Jahreskarten werden nur von wenigen der ausgewählten Städte angeboten. In Berlin, Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Mainz, Frankfurt am Main und Kassel kannst du als Ortsansässige*r Jahreskarten erwerben und so 365 Tage im Jahr flexibel und kostengünstig Bus und Bahn nutzen. In Mannheim, Frankfurt am Main und Kassel sind die Kosten für die Jahreskarten um durchschnittlich 9,7% gestiegen.

Monatskarten vs. 49-Euro-Ticket: Was lohnt sich mehr?

Das Deutschlandticket ist eine weitere Option für Reisende. Es kostet monatlich 49 € und ermöglicht unbegrenzte Fahrten im Regional- und Nahverkehr in ganz Deutschland. Doch ist es eine gute Alternative für die einzelnen Monatskarten der Städte? Wir werfen einen genaueren Blick auf die beiden Optionen, um herauszufinden, welches für dich am besten geeignet ist.

Vergleicht man den Preis der Monatskarte in Schwerin mit dem des Deutschlandtickets, fällt auf, dass beide etwa 50 € kosten. Preislich lohnt sich das Deutschlandticket also in jedem Fall, da du damit nicht nur innerhalb einer Stadt den ÖPNV, sondern den Nah- und Regionalverkehr in ganz Deutschland nutzen kannst. So sparst du nicht nur erheblich, wenn du am Wochenende mal Ausflüge in entlegenere Orte machen möchtest, sondern hast, durch den festen Preis des Deutschlandtickets, einen guten Blick auf deine Budgetplanung.

Doch neben den Vorteilen, die das Deutschlandticket bietet, gibt es auch etwas zu beachten: Das 49 €-Ticket ist nur im Abonnement verfügbar, wodurch du weniger flexibel beim Kartenkauf bist und bei Nichtnutzung des Tickets rechtzeitig die Kündigung einreichen musst. Dagegen bieten viele Städte nicht nur Abo-Monatskarten an, sondern auch flexible, die es dir ermöglichen, jeden Monat neu zu entscheiden, welches Ticket am besten zu deinen Alltagsplänen passt. Gleichzeitig muss bedacht werden, dass die 49 € nur der Einführungspreis sind und eventuell angehoben werden. Die gute Nachricht: Dieses Jahr bleibt der Preis bestehen. Für die kommenden Jahre bleibt abzuwarten, was Bund und Länder klären.

Wie geht es mit dem ÖPNV weiter?

Die Zukunft des ÖPNV und der Ticketpreise in Deutschland wird stark von politischen Entscheidungen, technologischen Innovationen und Veränderungen in der Mobilität beeinflusst. Die Einführung des Deutschlandtickets ist ein klares Zeichen für den Wunsch nach mehr Einheitlichkeit und Erschwinglichkeit im öffentlichen Nahverkehr und nachhaltiger Mobilität. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich dieses neue Angebot auf die Nutzung und die Preise des ÖPNV auswirkt.

Vergleicht man die Preise von 2023 und 2024, fällt auf, dass die Preise des ÖPNV in den meisten Städten teils stark angestiegen sind. So wurde der Preis für ein Einzelticket in Berlin um 37,5% und in Münster um 31,8% angehoben. Damit zählen die Berliner Verkehrsbetriebe zu den teuersten ÖPNVs Deutschlands. Nur Städte wie Dresden, Leipzig, Chemnitz, Halle, Magdeburg, Erfurt, Stuttgart, Karlsruhe, Bielefeld, Rostock und Schwerin haben sich dafür entschieden, die Kosten nicht zu erhöhen. Eine gute Nachricht für alle, die in Saarbrücken wohnen oder einen Ausflug dahin planen: Sie ist die einzige Stadt, die die Preise für die ÖPNV-Tickets gesenkt hat. So ist das Einzelticket beispielsweise um 12,1% und die Wochenkarte um 11,8% gefallen.

Trotz der allgemein gestiegenen Preise spielt der ÖPNV eine entscheidende Rolle in der nachhaltigen Stadtgestaltung. Städte setzen immer mehr auf elektrische Busse und Bahnen, um den Schadstoffausstoß zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern. Auch die Digitalisierung ist wichtig für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs. Mobile Ticket-Apps, Echtzeit-Fahrpläne und intelligente Verkehrssysteme machen es einfacher denn je, den ÖPNV zu nutzen.

So haben sich die Kosten für den Nahverkehr im Vergleich zum Vorjahr verändert

Johanna
Seit 2023 verstärkt Johanna die COUPONS.DE Redaktion mit der Erstellung von Anbietertexten und neuen Coupons. Darüber hinaus widmet sie sich dem Verfassen von Magazinbeiträgen, die sich auf die Themen Sparen und Nachhaltigkeit konzentrieren.