
Wie Too Good To Go Lebensmittel rettet
Stell dir vor, du kommst auf deinem abendlichen Spaziergang durch dein Viertel an einer Bäckerei vorbei. Du schließt für einen kurzen Moment deine Augen: Es duftet nach frisch gebackenem Brot, buttrigen Croissants und süßem Gebäck. Doch dann öffnest du deine Augen wieder und siehst, wie die Bäckereifachverkäufer*innen Säcke voller frischer Produkte in den Müll werfen. Knusprige Brötchen, leckere Teilchen, ganze Brote: Alles unberührt und dennoch zum Wegwerfen bestimmt.
Too Good To Go verspricht, das Essen, was nach Ladenschluss eigentlich auf dem Müll landen müsste, zu retten, die Lebensmittelverschwendung zu minimieren und dabei gleichzeitig den Geldbeutel der Nutzer*innen zu schonen. Doch funktioniert das wirklich?
- Lebensmittelverschwendung: Ein globales Problem
- Too Good To Go: Von Resten zu Chancen
- Lässt sich mit Too Good To Go wirklich sparen?
- Was erwartet mich in einer Überraschungstüte von Too Good To Go?
- 💰 Im Fokus: Beispiel-Tüten mit Ersparnis
- Wie nachhaltig ist Too Good To Go wirklich?
- Weitere Akteure im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung
- Jede Mahlzeit zählt!
Lebensmittelverschwendung: Ein globales Problem
Bevor wir damit starten, dir das Konzept von Too Good To Go näher vorzustellen, schauen wir uns mal die Zahlen und Fakten zur Lebensmittelverschwendung weltweit und innerhalb Deutschlands an.
Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem. Jährlich werden rund 2,5 Milliarden Tonnen Lebensmittel produziert und nie verzehrt. Das entspricht etwa 40% der weltweiten Lebensmittelproduktion. In Deutschland landen rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr im Müll, wie eine Erhebung des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2024 zeigt.
🚮 So viele Lebensmittel werden laut FOODNOTIFY der unterschiedlichen Kategorien produziert und verschwendet:
- 1.400 Millionen Tonnen Obst und Gemüse produziert - 46% verschwendet
- 1.197 Millionen Tonnen Getreide produziert - 29% verschwendet
- 598 Millionen Tonnen Wurzel- und Knollengemüse produziert - 46% verschwendet
- 841 Tonnen Milchprodukte produziert - 17% verschwendet
- 352 Millionen Tonnen Fleisch produziert - 21% verschwendet
- 227 Millionen Tonnen Ölsaaten und Hülsenfrüchte produziert - 22% verschwendet
- 63 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte produziert - 35% verschwendet
Mit 58% entstehen die Abfälle größtenteils aus privaten Haushalten. Das sind pro Verbraucher*in rund 76 Kilogramm jährlich. Hinzu kommen 2 Millionen Tonnen in der Außer-Haus-Verpflegung und 0,8 Millionen Tonnen im Handel.
Die Folgen sind sowohl sozial als auch klimatisch erschreckend: Lebensmittelverschwendung verursacht laut Too Good To Go etwa 10% aller Treibhausgasemissionen, verbraucht 25% des weltweit verfügbaren Süßwassers und belegt 11,5% der Ackerfläche. Außerdem leiden 733 Millionen Menschen Hunger, während auf Müllbergen noch genießbare Mahlzeiten verrotten. Gleichzeitig würde die Menge an Lebensmitteln, die wir verschwenden, ausreichen, um zwei Milliarden Menschen zu ernähren.
Too Good To Go: Von Resten zu Chancen
Genau hier setzt die Too Good To Go-App an und macht aus übrig gebliebenen Lebensmitteln ein Sparerlebnis für alle! Die App verspricht, das Essen, das nach Ladenschluss sonst im Abfall landen würde, zu retten und gleichzeitig den Geldbeutel der Nutzer*innen zu schonen!
Und so funktioniert das Too Good To Go-Konzept:

Betriebe, die mit Lebensmitteln arbeiten und am Ende des Tages noch genießbare Produkte übrig haben, die aufgrund der Richtlinien aber unverkäuflich sind, stellen diese als Überraschungstüten in die Too Good To Go-App ein.
Die App kannst du dir kostenlos im App-Store herunterladen. Tippe dich anschließend durch eine Liste mit teilnehmenden Läden in deinem Umkreis, wähle ein Angebot und bezahle es online. Der genaue Inhalt der Tüte bleibt, wie der Name schon sagt, jedoch eine Überraschung bis zur Abholung.
Zum vorher festgelegten Abholzeitraum gehst du zum Geschäft, zeigst deine Bestellbestätigung und bekommst deine Tüte.
Eine etwas neuere Funktion ist die Lieferoption. Mit dieser kannst du dir Too Good To Go-Pakete direkt nach Hause liefern lassen. Diese enthalten überschüssige Lebensmittel von Produzent*innen, beispielsweise aus Überproduktionen, mit kleineren Verpackungsfehlern oder nah am Mindesthaltbarkeitsdatum. Die Pakete kannst du über die App kaufen und dir per Post zustellen lassen.
Lässt sich mit Too Good To Go wirklich sparen?
Im Team von COUPONS.DE haben wir ausprobiert, wie sehr sich die App wirklich lohnt und was man dabei sparen kann.
Vor allem in Kleinstädten steht zu Beginn der Benutzung oft der Frust im Vordergrund. Maxi suchte beispielsweise vergeblich nach guten Überraschungstüten, da die spannendsten Deals oft schon vergriffen waren. “In Annaberg war das Angebot deutlich weniger attraktiv als in der Großstadt”, sagte sie. Auch Vegetarierin Jenny berichtet: “In der Stadt ist die Auswahl besser, aber auf dem Land habe ich kaum eine Chance.” Das zeigt: Wer sparen und die besten Tüten sichern möchte, braucht das perfekte Timing und etwas Flexibilität. So wie bei Diana. Sie checkt ihre App regelmäßig, nutzt Favoriten-Listen und die Rubrik “Das war heute beliebt”. So findet sie schneller die besten Deals. Ihr Fazit: “Lohnt sich auf jeden Fall – man spart mehr als 50% und der Überraschungseffekt macht süchtig.”
Nicht so ganz erfreut vom Überraschungseffekt war Anna. Sie freute sich vor ihrer Abholung schon über Kuchen und Brötchen, erhielt aber neben einem ganzen Brot nur Pfann- und Zuckerkuchen “und eher sowas, was man sich nicht unbedingt aussuchen würde - zumindest ich nicht”, schilderte sie. Thomas hat da etwas mehr Glück. In seiner Kleinstadt holt er sich zwei- bis fünfmal im Monat Bäckertüten für 4 € bis 4,80 € und erhält Waren im Wert von bis zu 12,50 €. “Manchmal darf ich sogar meine Lieblingsbrötchen aussuchen – das ist quasi ein Mini-Luxus", schwärmt er. Katja schätzt die unkomplizierte Abwicklung und durfte ihre vergessene Bestellung sogar am nächsten Tag abholen. Trotzdem stören sie enge Abholfenster oder unpassende Zeiten: “Ich kann nicht immer exakt um 14 Uhr oder zwischen 19 Uhr und 19:30 Uhr in der Bäckerei sein.”
Insgesamt zeigt unser Test: Wer mit etwas Flexibilität, Planung und Geduld an die Sache herangeht, kann mit Too Good To Go ganz praktisch Geld sparen, einen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung leisten und gleichzeitig leckeres Essen genießen. In der Regel liegen die Preise für die Überraschungstüten bei einem Drittel des ursprünglichen Warenwertes. So kannst du beispielsweise für 4 bis 5 € eine Tüte voller Backwaren erhalten, die normalerweise 12 bis 15 € kosten würden.

Was erwartet mich in einer Überraschungstüte von Too Good To Go?
Niemand weiß genau, was sich in der gekauften Überraschungstüte befindet - und genau das macht den Reiz aus. Die Inhalte variieren stark je nach Betrieb. So steckt in Bäckereien oft eine bunte Mischung aus Brot, Brötchen und süßen Teilchen. In Überraschungstüten von Supermärkten kann alles stecken, was dieser zu bieten hat: von Obst und Gemüse über Molkereiprodukte bis hin zu Sandwiches, Getränken und Snacks. Restaurants, Hotels und Cafés füllen die Tüten meist mit warmen Gerichten, Sushi, Resten vom Frühstücksbuffet oder anderen Tagesgerichten. Auch Tankstellen bieten Überraschungstüten an und legen oft verschiedene süße und herzhafte Snacks aus dem Backshop hinein.
Wie auch unser Test zeigt: Vegetarier*innen, Veganer*innen oder Menschen mit Allergien sollten vorab prüfen und vor Ort nachfragen, ob sich Produkte in den Tüten befinden, die sie nicht essen können beziehungsweise vertragen. Für vegetarische und vegane Überraschungstüten gibt es in der App außerdem einen Filter, mithilfe dessen man die Suche bereits einschränken kann.
💰 Im Fokus: Beispiel-Tüten mit Ersparnis
Wir wollen euch an dieser Stelle ein paar konkrete Beispiele geben, welche Überraschungstüten wir im COUPONS.DE Team bestellt haben, was diese kosten und welche Inhalte wir darin vorfanden. Damit kannst du noch besser nachvollziehen, was dir - neben den bereits erwähnten guten Taten für die Umwelt - für dein Geld geboten wird.
Beispiel 1: Lebensmittel
The Cook Family (Markthaus & Bistro) / Chemnitz
- 2 Wiener Schnitzel + 2 Packungen Spargel mit Kartoffeln für 12 € (statt 24 €)
Beispiel 2: Lebensmittel
The Cook Family (Markthaus & Bistro) / Chemnitz
- 500g Hähnchensteaks + 300g Spareribs für 6 € (statt 12 €)
Beispiel 3: Backwaren
Bäckerei Andreas Kempt / Chemnitz
- 1 Mischbrot, 2 Kaiserbrötchen, 2 Mehrkornbrötchen, 1 Knoten, 2 Roggenstangen, 1 Maisbrötchen, 2 Stück Kuchen für 3,99 € (statt 12 €)
Beispiel 4: Mittagessen
Kantine am Rathaus / Chemnitz
- Nudeln mit Thunfischsoße + Käsespätzle mit Röstzwiebeln (Mittagsgericht) für 4 € (statt 12 €)
Natürlich sind diese Beispiele individuell und vom teilnehmenden Geschäft abhängig, sprich bei dir vor Ort kann es bei deinen Lieblingsläden komplett anders aussehen. Aber dennoch kannst du dir etwas besser ein Bild davon machen, wie die Deals im Detail aussehen und was du alles für dein Geld bekommen kannst.
Wie nachhaltig ist Too Good To Go wirklich?
Too Good To Go macht aus dem weggeworfenen Lebensmittelüberschuss einen Gewinn für Umwelt und die Geldbeutel der Verbraucher*innen. Schauen wir mal genauer hin. Auf ihrer Webseite versprechen sie Folgendes:
- Jede gerettete Mahlzeit vermeidet im Schnitt 2,7kg CO2. Das entspricht einer Autofahrt von etwa 14 Kilometern.
- Im Durchschnitt werden 810 Liter Wasser pro Überraschungstüte vermieden. Das sind mehr als vier Badewannen voll.
- Und 2,8 m² Landnutzung für ein Jahr werden pro verkaufter Too Good To Go-Tüte vermieden. Das entspricht etwa der Fläche für eine Ernte von 13 Kilogramm Kartoffeln.
Es lässt sich nicht abstreiten, dass Too Good To Go sich gegen die Lebensmittelverschwendung einsetzt und das Konzept Vorteile für die Umwelt bietet. So werden die Energie und Ressourcen, die durch die Herstellung der Lebensmittel genutzt wurden, nicht umsonst eingesetzt; durch den Verzehr der überschüssigen Lebensmittel wurden keine weiteren produziert und auf den Deponien und Verbrennungsanlagen, auf denen die Lebensmittel gelandet wären, werden zusätzliche Emissionen vermieden.
Und auch die Nutzer*innen können ihren Teil beitragen: Wer die Abholung clever in den Alltag integriert und dabei zu Fuß, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist und Mehrwegbehältnisse nutzt, um die Lebensmittel abzuholen, kann ebenfalls einen großen Schritt im Kampf gegen Food Waste setzen!
Weitere Akteure im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung
Too Good To Go ist aber nicht allein im Einsatz gegen Lebensmittelverschwendung. Foodsharing beispielsweise setzt auf ehrenamtliche Helfer*innen, die überschüssige und abgelaufene Ware kostenlos von Betrieben abholen und an Bedürftige oder Interessierte weitergeben.
Motatos und SIRPLUS sind Onlineshops, bei denen du Produkte, die normalerweise zur Ausschussware gehören und oft weggeworfen werden, bestellen kannst. Dazu zählen Lebensmittel, die falsch bedruckt sind, oder Überreste einer zu hohen Produktion. Dank unserer Coupons kannst du dort bei deiner Bestellung sogar noch bares Geld sparen! etepetete konzentriert sich auf Bio-Boxen mit krummem Gemüse und Obst, welches im Supermarkt nicht verkauft werden dürfte. Wenn du sparsam und umweltfreundlich einkaufen möchtest, findest du neben Too Good To Go also eine Auswahl weiterer Möglichkeiten.
Jede Mahlzeit zählt!
Too Good To Go kann nicht deinen gesamten Einkauf ersetzen und allein auch keinen Zero-Waste-Lifestyle gewährleisten. Aber die App bietet dir einen einfachen Zugang, um gegen Lebensmittelverschwendung aktiv zu werden, deinen Geldbeutel zu schonen und etwas Gutes für die Umwelt zu tun. Jede Überraschungstüte, die du rettest, lässt die Flut von Lebensmittelverschwendung weiter schrumpfen und führt dich zu einem nachhaltigeren Lebensstil! Und: Jede Mahlzeit, die vor der Tonne bewahrt wird, ist ein kleiner Sieg für unsere Zukunft!
Also probiere es doch einfach mal aus! Lade dir die App herunter, kaufe Überraschungstüten und werde Teil der wachsenden Lebensmittelretter*innen-Community!
