Instore Couponing
Instore heißt frei übersetzt „im Laden“. Es handelt sich also um einen Coupon, den du im Geschäft an der Kasse einlöst, direkt vor Ort. Der Instore Coupon ist sozusagen das Gegenstück zum Online Coupon.
Wo finde ich Instore Coupons?
Um einen Instore Coupon im Geschäft einlösen zu können, musst du einen solchen Coupon natürlich erst besitzen. Du kannst diese Coupons z.B. direkt im Supermarkt am Regal oder in Werbeprospekten finden. Aber auch das Internet bietet große Möglichkeiten. Viele Hersteller stellen online Coupons zum Selbstausdrucken zur Verfügung, die du dann im Laden einsetzen kannst. Da diese Coupons oft nicht einfach zu finden sind, wenn man z.B. nicht den Newsletter des Herstellers abonniert hat, gibt es Gutscheinportale, Foren und Gruppen in sozialen Netzwerken, die die Fülle an Coupons zusammentragen.
Wie nutze ich Instore Coupons?
Das kommt auf die Herkunft des Coupons an. Generell gibst du alle Coupons einfach an der Kasse ab, der Rabatt wird dann dort verrechnet. Einen Coupon, den du online gefunden hast, musst du erst ausdrucken und ggf. ausschneiden, um ihn einlösen zu können. Eine neue Art des Couponnutzens ist das Mobile Couponing. Dabei zeigst du einen Coupon auf dem Smartphone an der Kasse vor. Eine Art Kombination aus beidem bildet dabei das Multi Channel Couponing.
Warum gibt es überhaupt Coupons?
Hast du dich auch schon einmal gefragt, was der Hersteller oder der Markt eigentlich davon hat, Coupons an die Kund*innen herauszugeben?
Wenn du genau darauf achtest, stellst du vielleicht fest, dass es viele Coupons für Produkte gibt, die man im Alltag benötigt bzw. die den Alltag vereinfachen, z.B. Waschmittel, Shampoo oder Lebensmittel, die bereits fertig zubereitet sind (sog. Convenience Food). Es trifft tatsächlich zu, dass Coupons häufig für Fast Moving Consumer Goods (kurz FMCG) herausgegeben werden. Das sind Produkte, die Kund*innen häufig benötigen und in der Folge häufig einkaufen müssen. Kund*innen an das eigene sogenannte schnell drehende Produkt zu binden, ist also so etwas wie der Jackpot für den Hersteller.
Dass Coupons gerade für diese Art Produkte gut funktionieren, kann man vor allem an der steigenden Anzahl der angebotenen Coupons gut beobachten.
Wie funktioniert das Instore-Couponing-System?
Wie kommt der Coupon zu den Kund*innen? Was passiert eigentlich mit deinem Coupon, sobald du ihn an der Kasse abgegeben hast? Das Leben eines Coupons funktioniert wie ein Kreislauf. Der sogenannte Coupon-Kreislauf kann in drei Stationen eingeteilt werden:
Der Coupon-Kreislauf
1. Hersteller
Klassischerweise gibt der Hersteller Coupons in Auftrag. Beispielweise möchte er damit sein Image verbessern, ein neues Produkt bewerben oder neben günstigen Produkten im Regal noch besser hervorstechen. Der Hersteller erstellt also die Coupons und gibt die erforderlichen Daten an ein sogenanntes Clearinghaus.
2. Konsument*innen und der Handel
Danach verteilt der Hersteller die Coupons über verschiedene Distributionskanäle, z.B. als Printcoupons auf der eigenen Website, als Zeitungsbeilagen oder in sozialen Netzwerken, an die Kund*innen. Diese lösen den Coupon im teilnehmenden Markt ein und erhalten ihren Rabatt. Sobald ein Coupon in einer Filiale abgegeben wurde, möchten Händler natürlich den ausgelegten Couponwert so schnell wie möglich vom Hersteller zurückerhalten.
3. Das Clearinghaus – Der „Zwischenhändler“
Der Hersteller hat nicht genug Ressourcen, um jeden einzelnen Coupon, der im Markt abgegeben wurde, selbst wieder an den Markt auszuzahlen. Dafür gibt es das Clearinghaus, eine Art Zwischenfirma, die als Organisator der Auszahlungen dient. Diese erhält die Coupons vom Händler entweder als Originale oder als digitale Datensätze. Es wertet diese aus und zahlt den Händler aus. Außerdem sendet es einen Report über die Couponaktion an den Hersteller. Dieser entlohnt das Clearing Unternehmen und der Coupon Kreislauf schließt sich.
Quellen:
- Arcado: http://www.acardo-ag.com/couponing.html
- Studie über Coupons im Einzelhandel: http://udoo.uni-muenster.de/downloads/publications/1984.pdf
- Handbuch Couponing: https://books.google.de/books?id=KcnyBQAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false
Was bedeuten Instore-Coupons für Hersteller und den Handel?
Vorteile:
Neukundengewinnung
Neue Produkte müssen promotet werden. Damit muss das eigene Produkt besser sein, als das der Konkurrenz. Ein Faktor, der überzeugt, ist dabei natürlich der Preis. Damit wird die erste Hemmschwelle für den Kauf eines neuen Produkts heruntergesetzt.
Umsatzsteigerung
Kennst du das? Du kaufst die Zahnpasta, weil es dann eine Zahnbürste gratis gibt? Ja, genauso funktionieren Coupons auch. Du kaufst Dinge, die du vielleicht nicht unbedingt gerade brauchst, nur weil sie aktuell so günstig durch den Coupon sind.
Kundenbindung
Du hast den Newsletter deiner bevorzugten Kosmetikmarke abonniert und gelegentlich personalisierte Coupons zugesendet? Dann wirst du diese auch nutzen, oder? So bindet man z.B. bestehende Kund*innen weiter an die Marke.
Nachteil:
Kosten
Vor allem die Distribution der Coupons bedeutet einen großen Aufwand für die Hersteller, aber auch die Entwicklung und die Produktion von Coupons fallen finanziell ins Gewicht. Dazu kommen die Kosten des eigentlichen Couponwertes, sowie die Kosten der Abwicklung (z.B. für das Clearing Unternehmen).
Der Handel ist hier im Übrigen der glückliche Dritte, ihm entstehen kaum Kosten durch die Coupons, sondern er partizipiert von den Vorteilen, die auch der Hersteller erreichen wollte.
Quellen:
- Couponing am Point of Sale: https://books.google.de/books...
- http://www.haufe.de/unternehmensfuehrung/profirma-professional/couponing-als-marketinginstrument_idesk_PI11444_HI1839050.html
- Statistik: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/180767/umfrage/anzahl-coupons-im-fmcg-handel-in-deutschland/
- FMGC: https://en.wikipedia.org/wiki/Fast-moving_consumer_goods und https://de.wikipedia.org/wiki/Warenrotation